Art und Weise von Stimme und Gestus des Menschen sind Ausdruck seiner seelischen Gestimmtheit. Somit kann kein Akteur vor Mikrophon und Kamera seine persönliche Befindlichkeit außen vor lassen, stets ist der ganze Mensch zu hören oder zu sehen, mit allem Bewußten und Unterbewußten, das er ausstrahlt, während es bei anderen Berufen, wie etwa einem Ingenieur oder Installateur, zumeist nur auf die Beherrschung des Sachgebietes ankommt. Vor Mikrophon und Kamera sind Stimme und Körper das, was funktionieren muß.

Wenn demnach in der eigenen Seelenlage Unebenheiten existieren, Gemütsschwankungen und Disharmonien vorherrschen, beeinträchtigen diese in hohem Maße die stimmliche und mimische Ausdrucksfähigkeit.

Können im Körper die Energien nicht frei fließen, dann kann eine gedankliche Vorstellung, auch wenn sie noch so klar umrissen ist, im äußeren Ausdruck nicht umgesetzt werden.

„Ich habe alles genau im Kopf, kann es aber nicht umsetzen!“, ist ein häufig geäußerter Satz in vielen Schauspielschulen.

Yoga löst Blockaden und verhilft dem Akteur zur freien Entfaltung seiner Fähigkeiten.

Unabhängig von der individuellen Befindlichkeit ist zudem noch das Arbeitsumfeld im gesamten Medienbereich zumeist von Hektik und Anspannung geprägt. Life-Auftritte, das exakte Funktionieren vor Kamera und Mikrofon, sei es als Schauspieler, Moderator, Journalist, Reporter oder Vortragsredner kann eine extrem nervliche Belastung bedeuten, der mancher Akteur auf Dauer nur mit Hilfsmitteln (Alkohol, Kaffee, Nikotin, Psychopharmaka) beikommt, die stets Körper und Psyche belasten.

Vor allem aber führt konstante nervliche Belastung, das permanente Unter-Druck-Stehen, unausweichlich zu Krankheiten mit zum Teil irreparablen Schäden.

Yoga hilft gelassener zu werden und nervlichen Anforderungen jeglicher Art auf Dauer ohne Substanzverlust durchzustehen.

Wer sich also als Persönlichkeit locker, überzeugend und natürlich präsentieren möchte, der muß locker, überzeugend und natürlich s e i n!

Man ist locker, wenn man seinen Körper, respektive den Atem kontrollieren kann, sich zu entspannen vermag und nicht bei der kleinsten Aufregung die Nerven verliert.

Man ist überzeugend, wenn man um die eigenen Fähigkeiten weiß und Sachverhalte oder (als Schauspieler) andere Figuren glaubhaft darzustellen vermag.

Man ist natürlich, wenn man in sich selbst ruht und niemandem etwas vormachen will, d.h. besser dastehen möchte als man ist. Wer besonders darauf aus ist, einen guten Eindruck zu machen, der erreicht oft nur das Gegenteil.

„NICHTS IST SO LÄCHERLICH, WIE SICH EIGENSCHAFTEN ZU RÜHMEN, DIE MAN NICHT BESITZT!“ La Rochefoucauld

Im Yoga ist der Weg das Ziel. Unberührt vom Ausgang einer Sache ist der Akteur eins mit der Handlung, ohne sich selbst als Handelnder wahrzunehmen.